Bericht aus dem Landboten, Oktober 2022
von Daniel Winkler
In der Herbstsession des Großen Rates am 9.09.2022 in Bern erklärte Sicherheitsdirektor Müller, die Wohnsituation von abgewiesenen Familien im Rückkehrzentrum Enggistein entspreche einer Unterbringung in Wohnungen.
Tatsächlich leben im abgelegenen Gutshof oberhalb Worb acht Familien und mehrere alleinstehende Frauen. Familien mit zwei bis drei Kindern leben zusammengepfercht in einem Zimmer, sämtliche weiteren Räumlichkeiten, wie Küche, WC, Dusche, Aufenthaltsräume werden mit den anderen Bewohnerinnen und Bewohnern geteilt. Solche Wohnverhältnisse sind für die meisten von uns unvorstellbar.
Dass die Kinder intern geschult werden, wie im Bericht erwähnt, trifft für das RZB Enggistein nicht zu, sie besuchen die öffentliche Schule in der Region.
Die Ungleichheit der Kinder gegenüber ihren MitschülerInnen ist jedoch bereits dadurch gegeben, dass ihre Eltern im Nothilferegime in Prekarität und Armut leben, nicht arbeiten dürfen, begleitet von der Angst vor Ausschaffung oder polizeilichen Kontrollen.
U. Fischer ag-nothilfe
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