NZZ am Sonntag, 13. August 2023
Eine iranische Familie soll gehen, seit mehr als drei Jahren leben und arbeiten die Eltern mit zwei Kindern im bernischen Seedorf, das ältere Kind besucht den Kindergarten, eine Ausreise ins Herkunftsland ist nicht vorstellbar. Die Abweisung ihres Asylgesuches verlangt den sofortigen Umzug aus einer Privatwohnung in ein überfülltes Rückkehrzentrum.
Die bernischen Migrationsbehörden legen leider den Spielraum, für die Einrichtung einer privaten Unterbringung, zunehmend eng aus und sind in diesem Fall nicht bereit einem Angebot von Gemeindemitgliedern zuzustimmen. Menschliche Tragödien, traumatisierte Kinder und ein zunehmender Druck auf bereits überfüllte Asylstrukturen resultieren daraus.
Augenmass und die Wahrung der Verhältnismässigkeit und Menschlichkeit erwartet hingegen Kirchenleitungsmitglied Ueli Burkhalter im Umgang mit den geflüchteten Menschen von den Behörden.
Bürokratie und rechtspolitische Haltungen führen aus unserer Sicht vorallem dazu Leid zu verstärken, Lösungswege leiten sich daraus keine ab.
Integration statt Ausgrenzung wird langfristig der einzige Weg aus der aktuellen Misere sein. Für Begegnungen auf Augenhöhe mit Geflüchteten setzen wir uns ein.
U. Fischer ag-nothilfe
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