30.01. 2024 Bund und Berner Zeitung
Die Zwangsausschaffung von zwei Familien aus dem Kanton Bern per Sonderflug nach Sri Lanka wurde in verschiedenen Medien eindrücklich dokumentiert. Tamedia Journalistin Sabine Gfeller fragt auch bei Mitte Politiker Reno Nause, Direktor für Sicherheit der Stadt Bern, nach. Dieser meint, er hätte das im Einzelfall, als ausgesprochener Härtefall gelöst. Ausschaffungen liegen jedoch im Verantwortungsbereich des Kantons, der zuständige Regierungsrat und Sicherheitsdirektor Philippe ist bekannt für eine harte Haltung gegenüber abgewiesenen Menschen.
Pfarrer Daniel Winkler meint dazu: "Für mich liegt im vorliegenden Fall der Gegensatz in der Frage von Recht und Moral, Gesetz und Augenmass. Der moralische Kompass fehlt, da sich in der Summe -Vulnerabilität der Betroffenen, Situation der Kinder, Zeitaspekt und Fachkräftemangel-die Zwangsausschaffung als blinde Gesetzesanwendung ohne jedes Augenmass und Menschlichkeit zeigt. Gesetze, die unreflektiert und kontextlos angewendet werden, dienen nicht den Menschen, sondern es passiert das Umgekehrte: Der Mensch dient in einer sklavischen Weise den Gesetzen..."
Die nach Sri Lanka ausgeschafften Kinder sehnen sich nach dem verlorenen Zuhause und den Schulfreundinnen in der Schweiz, die Eltern leben in Angst vor Verfolgung in der alten Heimat, aus der sie aus diesem Grund vor Jahren geflohen sind.
U. Fischer ag-nothilfe
Foto von Lisbeth Zogg: "Verbundenheit im Rückkehrzentrum"
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